Ergänzungsbau Freiherr-vom-Stein-Gymnasium

© Björn Schreiter

Für das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium wurde ein zweigeschossiger Schulneubau mit sechs Schulklassen sowie Nebenräumen mit Mischnutzung für Differenzierung und Bewegungsflächen für Pausen geschaffen. Der Hauptzugang erfolgt über den Schulhof, die gewünschte Nutzung durch Externe nach Schulschluss wird durch einen zweiten Zugang von der Viktoriastraße ermöglicht. Der Neubau schließt das Ensemble aus denkmalgeschützten Bestandsgebäuden und Sporthalle mit Erweiterungsbau ab. Der kompakte z-förmige Bau interpretiert den Denkmalbestand sowohl in seiner Gebäudeform als auch in seiner Fassadengestaltung zeitgemäß.

JURY
Der kleine Erweiterungsbau im baulichen Ensemble des Freiherr-vom-Stein-Gymnasiums in Lünen hat alle gestalterischen Elemente des Bestandsbaus aufgenommen und zeichnet sich vor allem städtebaulich durch hohe Qualitäten aus. In seiner Zurückgenommenheit schließt das Gebäude den Schulhof an einer wichtigen Stelle ab und bildet gleichzeitig einen neuen Zugang für außerschulische Veranstaltungen. Leider ist die Anpassung so weit gegangen, dass die Fenstergeometrien des Bestands aufgegriffen wurden, wodurch ein formales Korsett geschaffen wurde. In der Folge entsprechen die Innenräume nicht heutigen pädagogischen Anforderungen und weisen beispielsweise zu kleine Räume, hohe Brüstungen und eine fehlende Offenheit auf. Insbesondere die Eingangssituation wirkt durch die schiefwinklig und dominant eingestellte Treppe unglücklich kleinteilig und wenig einladend. Der Innenraum des Neubaus löst das Versprechen des gelungenen Außenraums nicht ein.