Die gestalterische Perfektion des Bauwerks legt die Vermutung nahe, dass die Architekten vielleicht auf andere Aspekte weniger Wert gelegt hätten. Weit gefehlt! Wie sich der von der Straße zurückgesetzt Saalbau präsentiert, wie ein gut nutzbarer Vorplatz entsteht, wie der Besucher sich neugierig nach links wendet und in den Hof geführt wird und sich dort in einer Art Klosterhof mit umlaufendem Kreuzgang wiederfindet, das funktioniert tadellos. Das Foyer des Gemeindehauses mit Altentreff und die zweigeschossige Kindertagesstätte orientieren sich auf diesen Hof orientiert, der ein gemeinsames Miteinander geradezu provoziert. Der Kreuzgang ist Treffpunkt, Aufenthaltsort, Wetter- und Sonnenschutz zugleich.
Wer den disziplinierten und ausgeklügelten Grundriss studiert, wer die durch viel Lärchenholz und den hellen dänischen Ziegel charakterisierte angenehme Stimmung in den Räumen intuitiv erlebt, aber auch wer die ungemein sorgfältige Fügung und Detaillierung sowie das unaufgeregte, ans Noble grenzende Design des Innenausbaus bewusst wahrnimmt, dem wird auf die Frage, was die Architekten besser hätten machen können, keine Antwort einfallen.