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4. Dezember 2011
Unsere diesjährige Exkursion führte den BDA Landesverband Sachsen vom 22.09.-25. September 2011 in einen Landstrich, den man auf der Autobahn gen Süden wohl eher links liegen lässt – die Oberpfälzer Region am östlichen Rand Bayerns.
Geradezu im Stillen auf sich besinnend hat sich die Oberpfalz zu einer der prosperierendsten Gegenden Deutschlands entwickelt – mit einem Wirtschaftswachstum respektive Anstieg der Arbeitsplätze und einer starken progressiven Bevölkerungsentwicklung. Darüber hinaus gilt sie seit geraumer Zeit als Geheimtipp für jeden Interessierten an einer Architektur mit regionaler Handschrift, die sich aus dem Handwerk und der Tradition entwickelte – und das im besten Sinne. Einen wesentlichen Anteil an der Entwicklung dieser Baukultur haben die Kollegen des dortigen BDA.
Den Auftakt unserer Tour markierte in der nördlichen Oberpfalz die Ortschaften Tirschenreuth und Waldsassen. In Fachkreisen bekannt wurde Tirschenreuth durch den ursprünglichen Bürositz des Büros Brückner & Brückner Architekten. Als Treffpunkt und erste Besichtigungsstation stand die Zisterzienserinnen-Abtei Waldsassen auf unserem Programm. Brückner & Brückner Architekten sanierten dort im Jahr 2008 das Gästehaus St.Joseph, welches wir auch für unsere erste Übernachtung in Anspruch nahmen. Eine Führung durch den verantwortlichen Projektleiter der Softwarescheune IGZ Falkenberg, Herrn Weidner aus dem Büro Brückner & Brückner sowie mehrere kleinere Projekte schlossen sich an.
Zeitgenössische Architektur in der Oberpfalz ist natürlich untrennbar mit einem der aktivsten Streiter für die Baukultur in Bayern, unserem Kollegen Johannes Berschneider aus Neumarkt i.d.Opf., verbunden.
Kein vergleichbarer Ort in Deutschland hat so einen Zuspruch und Anspruchsdenken an die baukulturelle Entwicklung wie diese Stadt. Er führt seit 2001 de BDA Kreisverband Niederbayern/ Oberpfalz und gilt mit seinen Ideen und seinem unbeirrbaren Engagement als Vater des Erfolges.
Die Aktion „Ballkünstler“, eine Plakataktion im Rahmen der Fußballweltmeisterschaft, wurde weit über die Grenzen Bayerns bekannt, aber auch die seit zehn Jahren hochkarätigen Vortragsreihen, der „Architektourbus“ oder „Baustelle betreten“ machen die Menschen auf die Architektur aufmerksam.
Er ließ es sich nicht nehmen, uns persönlich den gesamten Tag zu begleiten.
Die größten Eindrücke nahmen wir von den beiden Museumsbauten, dem Museum Lothar Fischer und dem erst neu errichteten Maybachmuseum mit.
In Regensburg betreuten uns die beiden Vorstände der Dömges Architekten AG, die Herren Thomas Eggert und Robert Fischer. Nach einer Bürobesichtigung wurde die komplexe Sanierung des Goethe-Gymnasiums besichtigt. Bei einem Stadtrundgang konnten wir die Einbindung von zeitgenössischer Architektur in einem historischen Kontext (da Welterbestadt) diskutieren und über das erfolgreiche Wirken des dortigen Gestaltungsbeirates.
Am Tag der Rückreise hatten wir noch eine Besichtigung der Blindenschule Regensburg (realisierter Wettbewerbsgewinn aus dem Büro Georg Scheel Wetzel, Berlin), die Kirche für eine wachsende Gemeinde der Pfarrei St.Peter in Wenzenbach sowie das Bayerisch Böhmische Kulturzentrum Schönsee an der Deutsch-Tschechischen Grenze (beides Projekte aus dem Büro Brückner & Brückner Tirschenreuth/Würzburg), eingeplant.
Nach Madrid im vorhergehenden Jahr wird es 2012 wieder weiter weggehen. Doch die vermeintlich kleineren Reisen zu unseren BDA- Kollegen im Land, die wir ein ums andere Mal einstreuen, der
direkte Austausch von Gedanken über Sichtweisen, über Niederlagen und Erfolge, die Diskussionen an den gebauten Objekten – dies alles macht den großen Reiz unserer Exkursionen aus.
Wir haben viel mit nach Hause getragen, nicht zuletzt ein geöffnetes Herz.
Unser besonderer Dank gilt den beteiligten Büros für Ihre Vor-Ort Unterstützung, ohne die eine vergleichbare Qualität nicht erreichbar gewesen wäre.
R. Neumann, R.W. Wanderer
