Manfred Zumpe

Prof. Manfred Zumpe, Architekt BDA

Manfred Zumpe ist heute ein geehrter und geachteter Architekt, Hochschullehrer und Buchautor, tief verwurzelt im Kultur- und Kunstraum Dresdens und selbst ein Stück lebendiger Kultur dieser Stadt.

Die Stationen seines Lebens im Kurzdurchlauf: 1955 erlangt er das Diplom („sehr gut“) an der Technischen Hochschule Dresden, darauf folgend 1959 das „magna cum laude“ mit seiner Dissertation. 1967 erreicht er die Habilitation trotz Widrigkeiten wegen unangepasster Bürgerhaltung im SED-Staat. Partei-“Mobbing“ verhindert die Berufung zum Hochschullehrer. Nach kurzer Arbeitslosigkeit in der DDR arbeitet er in Berlin, später wieder in Dresden. Es entstehen vorbildliche Bauten, wie die Wohnhochhäuser auf der Fischerinsel und im Thälmannpark, der Komplex Liebknechtstraße in Berlin, die „Zwölfeckhäuser“, in Dresden und Umgebung. Wohnungsbau, der in der allgemeinen DDR-Misere internationalen Stand repräsentiert.

Bei vielen nationalen und internationalen Architektur- und Städtebauwettbewerben errang er zahlreiche Preise. Es war allen, die ihn kennen, eine große Freude und Genugtuung, dass Manfred Zumpe, dem die Wissenschaft und Lehre sein ganzes Leben am Herzen liegt, nach der politischen Wende an seiner Alma Mater Honorarprofessor für Entwerfen von Hochbauten und Gebäudelehre wurde. Parallel dazu führt er ein freies Architekturbüro in dem bedeutende Bauten in Dresden entstanden, u.a. die Sächsische Landesärtztekammer.

Musisch mit allen Belangen seines schönen Berufes gesegnet, musikalisch sonderbegabt, verdankt er seinen Lebenserfolg nicht zuletzt einer steten Selbstdisziplin, an der er auch im heutigen schon fortgeschrittenen Alter festhält. Früh am Morgen sind es die „Fünf Tibeter“, die ihn fit halten, später am Tag zwei Stunden am Flügel, den Altmeistern auf der Spur.

Das erhält seine fast jugendliche Unbekümmertheit, seine Wärme und Frische, die den Umgang mit ihm so einfach und gleichzeitig so besonders machen.

Als sich die Architekten Dresdens nach der Wende neu formierten, war Manfred Zumpe einer von denen, welche nach einer denkwürdigen anonymen Wahl, die meiste Zustimmung erhielten und den BDA in Dresden seit dem leitete, 20 lange Jahre, bis er das Amt 2011 in jüngere Hände legen konnte. Dafür gilt ihm großer Dank.

In dieser Zeit der Existenzgründung freier Architekturbüros in Sachsen hat er Weiterbildung, die Wahrnehmung des Architektenwerkes in der Öffentlichkeit und nicht zuletzt Geselligkeit organisiert und gefördert. Ihm zu verdanken sind die ersten Publikationen zu den aktuellen Werken der BDA Mitglieder des Freistaates Sachsens. In den BDA – Broschüren der Jahre 1992, 1995 und 1999 werden diese aber auch die Ergebnisse der 1994, 1996 und 1998 ausgelobten BDA-Preise Sachsen einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht.

Manfred Zumpe lebt wie kein anderer Dresdner die Kollegialität immer vor. Seine 2007 in Buchform erschienen Erinnerungen und Würdigungen bedeutender Lehrer und Kollegen sind Vorbild für den Umgang miteinander, der Pflege des Berufsbildes und den Kampf gegen das Vergessen. Er schenkt seiner Stadt viele Artikel, Vorträge und wissenschaftliche Beiträge und auch ein Buch über die Brühlsche Terrasse. Für ihn ist kulturelle Identität eine Selbstverständlichkeit. So ist auch Manfred Zumpes Engagement für ein Konzerthaus für die Dresdner Staatskapelle zu verstehen. Er mischt sich ein. Unvergessen sind seine musikalischen Beiträge zu Architektenfesten und Versammlungen, aber auch sein Orgelspiel in der Jörn-Utzon-Kirche in Bangsvaerd in Dänemark bei der Architektenexkursion 2005.

In Anerkenntnis und Würdigung der langjährigen Verdienste für den BDA Sachsen hat der Vorstand des BDA Landesverbandes beschlossen, unseren Kollegen und Freund Prof. Manfred Zumpe zum Ehrenmitglied des BDA Sachsens zu ernennen.