Foto: Till Schuster

Preisträger BDA-Preis Sachsen 2021

Umbau der Alten Aktienspinnerei zur Universitätsbibliothek der TU Chemnitz

Chemnitz

Foto: Till Schuster

Umbau der Alten Aktienspinnerei zur Universitätsbibliothek der TU Chemnitz

Chemnitz
Projekt
Umbau der Alten Aktienspinnerei zur Universitätsbibliothek der TU Chemnitz
Architekt
ARGE Aktienspinnerei Chemnitz Siegmar Lungwitz Architekt BDA, Heine Mildner Architekten, Thomas Rabe Architekt
Bauherr
Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, Niederlassung Chemnitz

Im Umbau des alten Fabrikgebäudes zur Unibibliothek steckt ein bisschen Max Dudler, ein bisschen Harry Potter und viel Achtung vor dem Bestand. So galt es zunächst, den industriellen Charakter des Bauwerks zu erhalten beziehungsweise nach historischem Vorbild zu rekonstruieren. Im Krieg zerstörte Gebäudeteile wurden wieder hinzugefügt, ein großes Atrium in der Gebäudemitte für den Lesesaal geschaffen und ein rückseitiger Erweiterungsbau für das Magazin ergänzt. Die Fortschreibung folgt dem Duktus des Vorhandenen: ein symmetrischer Bau aus Mitteltrakt und langgestreckten Seitenflügeln. Weitgespannte Kappengewölbe ruhen auf langen Reihen gusseiserner Säulen, die Fenstergliederung ist regelmäßig.

Der Mitteltrakt beherbergt Eingangsbereich, Ausleihe und Lesesaal, die Flügel bieten Freihandbereiche und Arbeitsplätze. Der zentrale Lesesaal erinnert an Dudlers Grimm-Zentrum in Berlin, wenngleich in kleinerem Maßstab. Obwohl das Atrium über drei Geschosse reicht, wirkt der Raum überraschend intim und für ausgedehnte Literaturrecherchen angemessen. Die weißen Wandoberflächen der umlaufenden Galerieebenen begünstigen den Lichteinfall im darunterliegenden Lesebereich.

Raumaufteilung und Möblierung ordnen sich der Strenge des Bestandsgebäudes unter. Die Gleichmäßigkeit – verstärkt durch dunkle Vertäfelung und Regaleinbauten – vermittelt den Eindruck eines ehrwürdigen Ortes des Wissens. Hier wären auch ein freier Umgang mit dem alten Bau und ein abwechslungsreicheres Raumangebot für unterschiedliche Arbeitsformen denkbar gewesen. Dennoch ist das Projekt in seiner zurückhaltenden Annäherung ein gelungenes Beispiel für die Revitalisierung vorhandener Bausubstanz und die Fortsetzung der vom Gebäude überlieferten Struktur.

Preisträger

BDA-Preis Sachsen 2021 – Anerkennungen

Im Umbau des alten Fabrikgebäudes zur Unibibliothek steckt ein bisschen Max Dudler, ein bisschen Harry Potter und viel Achtung vor dem Bestand. So galt es zunächst, den industriellen Charakter des Bauwerks zu erhalten beziehungsweise nach historischem Vorbild zu rekonstruieren. Im Krieg zerstörte Gebäudeteile wurden wieder hinzugefügt, ein großes Atrium in der Gebäudemitte für den Lesesaal geschaffen und ein rückseitiger Erweiterungsbau für das Magazin ergänzt. Die Fortschreibung folgt dem Duktus des Vorhandenen: ein symmetrischer Bau aus Mitteltrakt und langgestreckten Seitenflügeln. Weitgespannte Kappengewölbe ruhen auf langen Reihen gusseiserner Säulen, die Fenstergliederung ist regelmäßig.

Der Mitteltrakt beherbergt Eingangsbereich, Ausleihe und Lesesaal, die Flügel bieten Freihandbereiche und Arbeitsplätze. Der zentrale Lesesaal erinnert an Dudlers Grimm-Zentrum in Berlin, wenngleich in kleinerem Maßstab. Obwohl das Atrium über drei Geschosse reicht, wirkt der Raum überraschend intim und für ausgedehnte Literaturrecherchen angemessen. Die weißen Wandoberflächen der umlaufenden Galerieebenen begünstigen den Lichteinfall im darunterliegenden Lesebereich.

Raumaufteilung und Möblierung ordnen sich der Strenge des Bestandsgebäudes unter. Die Gleichmäßigkeit – verstärkt durch dunkle Vertäfelung und Regaleinbauten – vermittelt den Eindruck eines ehrwürdigen Ortes des Wissens. Hier wären auch ein freier Umgang mit dem alten Bau und ein abwechslungsreicheres Raumangebot für unterschiedliche Arbeitsformen denkbar gewesen. Dennoch ist das Projekt in seiner zurückhaltenden Annäherung ein gelungenes Beispiel für die Revitalisierung vorhandener Bausubstanz und die Fortsetzung der vom Gebäude überlieferten Struktur.