Thomas Eicken, Mühltal

Preisträger „Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2003-2008

Büro- und Geschäftshaus „funktion“

Darmstadt

Thomas Eicken, Mühltal

Büro- und Geschäftshaus „funktion“

Darmstadt
Projekt
Büro- und Geschäftshaus "funktion"
Architekt
Ernst-Friedrich Krieger Architekt BDA DWB mit Büro Hochberg Neff, ruby3 Architekten BDA und A°ID Architektur und Industrial Design, alle Darmstadt
Bauherr
Bauherrengemeinschaft Friedensplatz, Gerhardt Wolf-Biskupek /Scheinert, Darmstadt

Projektbeschreibung

Das ungenutzte Gelände in der Darmstädter Innenstadt zwischen Staatsbauamt, Friedensplatz und dem Parkplatz des Kinos Pali galt als unattraktiv und lag, trotz seiner prominenten Lage, lange brach. Nachdem die ursprünglichen Erweiterungspläne für das bestehende Möbelhaus „funktion“ am Friedensplatz gescheitert waren, wurde die Chance genutzt, mit einem Neubau des Geschäftshauses sowie einer ergänzenden Bürobebauung einen „Stadtbaustein“ einzufügen, der angemessen auf die städtebauliche Situation reagiert.

Die beiden neuen Gebäude geben sowohl dem Friedensplatz als auch dem Kino-Parkplatz neue Raumkanten und bilden eine schmale Innenstadtpassage, die den Friedensplatz und den Luisenplatz miteinander verbindet. Ein neuer Fußweg entlang des umgestalteten Kino-Parkplatzes führt in Richtung Schleiermacherstraße und Neues Museum. Das wieder aufgebaute, denkmalgeschützte Stadtpalais „Lange Bäuchen“ erhält durch die Neubebauung eine angemessene Fassung. Unterhalb des Büro- und Geschäftshauses befindet sich eine natürlich belichtete und belüftete Tiefgarage.

Große, deckenhohe Öffnungen im Erd- sowie im Obergeschoss des Geschäftshauses bieten passende Schauflächen für die Ausstellungsstücke. Die beiden darüber liegenden Geschosse dienen der ergänzenden Büronutzung und werden über eine außen liegende Kaskadentreppe erschlossen. Eine Dachterrasse gewährt umfassende Ausblicke auf die Stadt. Der Neubau am Kino-Parkplatz dient ausschließlich der Büronutzung.

Der schwarze Naturstein der Fassade und der Pflasterbelag aus dunkel eingefärbtem Beton bilden ein farbliches Ensemble, welches das historische Waschhaus mit seiner Schiefereindeckung sensibel mit einbezieht. Das helle und freundliche Innere der Gebäude steht hingegen in bewusstem Kontrast zum dunklen Naturstein der Fassade.

 

Juryurteil
Gelobt wird die homogene Einbindung des Büro- und Geschäftshauses, mit der die Architekten die Umgebung städtebaulich ordnen und beruhigen. Gekonnt nehmen sie mit der Höhenentwicklung des Gebäudes die heterogenen Höhen der umliegenden Bebauung auf. Auf vorbildliche Weise ist es ihnen gelungen, sehr differenziert gestaltete und gut proportionierte Stadträume zu schaffen. Zudem überzeugt das Spiel mit transparenten und geschlossenen Fassadenflächen, das wie nebenbei eine gute Ablesbarkeit der Nutzungen ermöglicht.

Preisträger

„Große Häuser, kleine Häuser – Ausgezeichnete Architektur in Hessen“ 2003-2008 – Joseph-Maria-Olbrich-Plakette